Als aufstrebender Künstler oder Kunststudent wirst du oft dazu ermutigt, große, beeindruckende Kunstwerke zu schaffen. Man sagt dir, dass die Herstellung von großflächigen Arbeiten der Schlüssel zu Anerkennung und Erfolg ist. Aber was wäre, wenn wir dir sagen, dass diese Denkweise dich davon abhält, dein volles Potenzial zu erreichen? In diesem Artikel möchten wir erkunden, warum kleinere Kunstwerke ebenso effektiv sein können und möglicherweise sogar mehr Vorteile für Künstler bieten, die am Anfang ihrer Karriere stehen.
Die Vorteile kleinerer Kunstwerke
1. Kostenersparnis: Die Arbeit im kleineren Maßstab bedeutet, dass du weniger Materialien benötigst, was in erheblichen Kosteneinsparungen resultiert. Das ist besonders wichtig für dich als Student oder aufstrebenden Künstler, der oft mit einem knappen Budget auskommen muss.
2. Eingeschränkter Versand- und Platzbedarf: Kleinere Kunstwerke nehmen weniger Platz ein und sind einfacher zu transportieren, was sie ideal für dich macht, wenn du deine Arbeiten in Galerien oder auf Ausstellungen zeigst oder online verkaufst.
3. Erhöhte Experimentierfreude: Mit kleineren Kunstwerken kannst du experimentieren und neue Techniken ausprobieren, ohne viel Geld zu investieren oder dich an ein großes, unhandliches Stück zu binden.
4. Mehr Möglichkeiten: Kleinere Kunstwerke führen oft zu mehr Gelegenheiten für Ausstellungen, Präsentationen und Verkäufe. Du kannst an Gruppenausstellungen teilnehmen, deine Arbeiten an Sammler verkaufen oder sogar ein erfolgreiches Online-Geschäft aufbauen.
5. Fokus auf Handwerkskunst: Durch das Arbeiten im kleineren Maßstab kannst du dich auf die Feinheiten deines Handwerks konzentrieren, Techniken perfektionieren und deinen einzigartigen Stil entwickeln.
6. Kunstwerke leichter verkaufen: Oftmals denkt man, dass man mit großen Kunstwerken eine höhere Verkaufschance hat, weil man mit den großen Künstlern mitmischt. Doch größere Kunstwerke führen auch zu höheren Preisen und wenn dich Kunstsammler oder Käufer noch nicht kennen, sind sie vielleicht vorsichtiger gleich Geld auszugeben. Zudem kann bei dir die Angst und der Druck steigen, dass niemand deine Kunst kauft, weil vielleicht der Preis zu hoch ist. Wir möchten, dass du an dich glaubst und natürlich deinen Erfolg garantieren. Deshalb raten wir dir zu Beginn mit kleineren Kunstwerken anzufangen. Dies steigert die Chance, dass Käufer, die dich noch nicht kennen eher ihr Geld in dich und deine Arbeit investieren. Dann kannst du mit der Zeit organisch wachsen und deine Kunstwerke mit mehr Bekannt größer werden lassen.
7. Erstellung deines Portfolios in kürzere Zeit: Gerade zu Beginn möchtest du ein Postfolio von 10-30 Arbeiten fertigstellen und veröffentlichen, um dich auf dem Kunstmarkt gut zu präsentieren. Doch je größer deine Kunstwerke sind, desto länger ist auch der Prozess sie fertigzustellen. Dies bereitet dir Nachteile, wenn du mit Instagram arbeitest, da du nicht so oft Content mit neuen Werken erstellen kannst und du deinen Erfolg verzögerst, wenn du in einem Jahr vielleicht nur 10 Kunstwerke erschaffst, anstatt 30-50. Auch wenn manche Meister der Kunst an einem Kunstwerk für mehrere Monate oder Jahre gearbeitet haben, möchtest du zu Beginn dafür sorgen, dein Portfolio schneller zu erstellen, um dich auch in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Sobald du eine gute Basis von Werken hast, kannst du dich immernoch größeren Werken widmen, währen du die kleineren verkaufen kannst und Content für Instagram und Co. hast.
1. Du hast mehr Materialkosten, wie zum Beispiel für Farben und Leinwände.
2. Du hast höhere Versand-und Versicherungskosten.
3. Du musst mehr für die Verpackung ausgeben.
4. Du zahlst mehr für einen Rahmen, um vielleicht dein Kunstwerk zu fotografieren.
5. Größere Kunstwerke brauchen größere Räume, um sie fotografieren und größere Galerien, um sie zu präsentieren.
6. Der Druck, deine Kunst nicht zu verkaufen, steigt. Du brauchst viel Zeit, um sie fertigzustellen.
7. Du musst mehr für Lagermöglichkeiten ausgeben.
8. Größere Kunstwerke erfordern einen professionellen Transportservice, welcher ebenfalls etwas kostet.
9. Zu große Kunstwerke können schwierig sein an der Wand richtig zu montieren.
10. Käufer, die dich noch nicht kennen, sind vielleicht nicht bereit ein größere Summe in deine Kunst zu investieren, da es sich für sie als Risiko erweisen kann.
11. Du hast weniger Content für Social Media.
1. Pierre Soulages: Ein französischer abstrakter Künstler, der für seine kleinen, geometrischen Gemälde bekannt ist, die für Hunderttausende von Euro verkauft werden können.
2. Eva Hesse: Eine deutsch-amerikanische Künstlerin, die komplexe, kleinformatige Skulpturen schuf, die traditionelle Kunstauffassungen herausforderten.
3. Joan Mitchell: Eine amerikanische abstrakte Expressionistin, die oft an kleineren Stücken arbeitete und Farben und Emotionen erkundete.
4. Mark Tobey: Ein amerikanischer abstrakter Maler, der kleine, komplexe Werke schuf, die seinen einzigartigen Stil zur Schau stellten.
5. Kazimir Malevich: Ein russischer Künstler und Begründer des Suprematismus, der in kleinerem Maßstab malte und skulptierte und den Weg für die moderne Kunst ebnete.
Die Botschaft vermitteln
Viele Künstler glauben, dass größere Kunstwerke notwendig sind, um ihre Botschaft zu übermitteln. Doch was, wenn ich dir sage, dass kleinere Kunstwerke ebenso kraftvolle Botschaften vermitteln können? Denke darüber nach:
1. Intimität: Kleinere Kunstwerke laden die Betrachter ein, näher heranzutreten, sich mit dem Werk zu beschäftigen und es auf einer tiefergehenden Ebene zu erleben.
2. Fokus: Kleinere Formate erfordern ein höheres Maß an Konzentration, Aufmerksamkeit für Details und Kontrolle, was die Arbeit bewusster und absichtlicher macht.
3. Emotionale Resonanz: Die Intimität und Unmittelbarkeit kleiner Kunstwerke kann eine direkte emotionale Verbindung zum Betrachter herstellen.
Tipps für aufstrebende Künstler
1. Experimentiere: Beginne klein, experimentiere mit verschiedenen Techniken und finde heraus, was für dich und deine künstlerische Vision am besten funktioniert.
2. Fokussiere dich auf die Handwerkskunst: Achte auf die Details, Texturen und Farben in deinem Werk und verbessere kontinuierlich deine Fähigkeiten.
3. Vernetze dich und arbeite zusammen: Kontaktiere andere Künstler, Kuratoren und Sammler, um über Möglichkeiten informiert zu bleiben und in der Kunstgemeinschaft vernetzt zu sein.
4. Baue deine Online-Präsenz aus: Präsentieren deine Arbeiten online, teile deinen Prozess und interagiere mit potenziellen Käufern und Sammlern.
Abschließend möchten wir betonen, dass du dich nicht unter Druck setzen solltest, massive, aufwendige Kunstwerke zu schaffen, nur um erfolgreich oder anerkannt zu werden. Kleinere Kunstwerke können die Botschaft ebenso wirksam vermitteln. Viele Künstler, die in der Kunstwelt große Erfolge erzielt haben, haben mit kleineren Formaten begonnen. Also, wage den Schritt zurück und erkunde die Möglichkeiten, im kleineren Maßstab zu arbeiten – vielleicht entdeckst du, dass dies der Schlüssel zur Entfaltung deines künstlerischen Potenzials ist.